Ayurveda und der Herbst ist da
Wie die Zeit vergeht! Es war so viel los und ich habe es nicht geschafft hier etwas zu Texten. Nun ist der Herbst da und ich habe ein langes freies Wochenende, yey!
Weiteres Planen für den baldigen Umzug; ein Wohnzimmerkonzert bei mir zu Haus mit Birds of the feather; Arbeiten und viele Neue und Alte Freunde getroffen.
Heute ist es ruhig und ich komme dazu mich an den Schreibtisch zu setzen und darüber zu schreiben, was mich in letzter Zeit immer mehr beschäftigt. Schon immer habe ich mich für Ernährung interessiert und schaue immer wieder, was auf dem Gebiet der Ernährung so passiert. Immer mehr ploppt in meinem Kopf das Thema Ayurveda auf und ich begann mehr und mehr darüber zu lesen. Ayurveda gibt es schon so lange aber irgendwie habe ich diesem Gebiet bisher nicht so viel Aufmerksam geschenkt. Das ändert sich nun. Dieses Gebiet ist so riesig und nicht umsonst bedeutet Ayurveda "Lebensweisheit" oder "Lebenswissenschaft". Der Begriff stammt aus dem Sanskrit und setzt sich aus den Wörtern Ayus = Leben und Veda = Wissen zusammen.
Um diese Wissenschaft des Lebens hier in der Tiefe zu erklären, bedarf es viele Seiten und viel Wissen. Dieses Wissen besitze ich noch nicht mal Ansatzweise. Aber ich möchte mich darin versuchen, hier einen Teil zusammen zu fassen und Anregung zu geben, dass vielleicht der Ein oder Andere neugierig wird.
Wir wissen also bisher, dass Ayurveda die Wissenschaft des Lebens bedeutet. Diese Wissenschaft hat den Zweck, die Gesundheit der Gesunden zu erhalten und die Kranken zu behandeln. Ayurveda ist mehr als eine Heilkunde, es ist eine umfassende Gesundheitslehre. Über viele Jahrhunderte sind hier Erfahrungen ganzer Ärztegenerationen zusammengetragen worden. Es entstand auf dem indischen Subkontinent.
Unter der Bezeichnung "Große Dreiheit" werden die ältesten ayurvedischen Lehrbücher zusammengefasst, die heute noch zugänglich sind.
Ayurveda hat eine eigene Auffassung über Bau und Funktionen unseres Körpers. Nach dieser Lehre besteht der menschliche Körper aus strukturellen Elementen (Haut, Knochen, Gewebe, Kanalsysteme usw.) und aus energetischen Elementen. Unter den Energien, die im Körper wirken, sind die sogenannten Dosha die wichtigsten.
Man unterscheidet drei Dohsa:
1. Vata bewirkt im Körper Atmen, Sprechen und Singen, betreibt Harn und Stuhl hinaus und verteilt Nährstoffe im Körper. Auf psychischer Ebene ist Vata verantwortlich für Beweglichkeit oder Unstetigkeit in Gedanken. Es wird charakterisiert als trocken, kalt, leicht, fein und beweglich
2. Pitta bewirkt Verdauung und Rotfärbung des Blutes. Sehkraft und den Glanz der Haut. Pitta gibt auch Einsicht und Entschlossenheit, Charakteristische Qualitäten sind fettig, heiß,
scharf und flüssig.
3. Kapha befeuchtet die Speisen, bewirkt Festigkeit der Glieder, vermittelt Geschmack und macht Gelenke geschmeidigt. Mit den Qualitäten schwer, kalt, mild, ölig, süß, fest und schleimig wird Kapha charakterisiert.
Diese drei Energien sind bei jedem Menschen vorhanden, jedoch in unterschiedlichen Anteilen. Wenn Du magst, dann mache dein persönlichen Test zum Bsp. auf
Diese Typen sind bei jedem Menschen unterschiedlich, darum geht Ayurveda nicht nach einem Normwert, sondern orientiert sich daran, was für den einzelnen Menschen "gesund" ist. Das ist die "ayurvedische Konstitution" (Prakrit)
In der Schulmedizin gibt es meist einen Normalwert für alle Menschen. Der Ayurveda geht davon aus, dass die Menschen unterschiedlich sind. Zum Zeitpunkt der Zeugung wird die individuelle Konstitution bezogen auf die drei Dosha festgelegt. Auf der Grundlage der drei Dosha kann man also verschiedene Konstitutionstypen unterscheiden. Der eine nimmt schnell ab, leidet unter trockener Haut und ist eher nervös und aufgeregt. Einem solchen Vata- Typen würde man andere Empfehlungen geben, als einem Kapha- Typen.
Ich könnte jetzt weiter und weiter in die Tiefe gehen aber eine Frage steht hier in diesem Text im Vordergrund....
Und welche Bedeutung hat nun die Ernährung im Ayurveda?
Ernährung, Schlaf und Sexualität sind nach der ayurvedischen Lehre die drei Säulen des Lebens. Als Grundlage für eine optimale Nahrungszusammensetzund dient im Ayurveda der Geschmackssinn. Man unterscheidet sechs Geschmacksrichtungen: süß, sauer, salzig, scharf, bitter und herb. Über den Geschmackssinn erschließen wir uns die Qualität der Nahrung und können individuell die passende Ernährung ermitteln. Eine vollständige Mahlzeit sollte nach Ayurveda alle dieser sechs Geschmacksrichtungen enthalten.
Wie sollte die ayurvedische Ernährung zum Herbst und Winter aussehen und welches Dosha hat zum Herbst/Winter die größte Kraft?!
Zu beginn des Herbstes dominiert Anfangs das Pitta- Dosha, doch mit der Zeit übernimmt das Vata- Dosha. Am Anfang ist das Wetter noch lau und die Sonne hat immer noch Kraft (Pitta), dass stärkt und wärmt uns. Mit der fortschreitenden Herbst- und Winterzeit beginnt das typische Vata- Wetter: Sturm, kalte Temperaturen und die Sonne ist häufiger versteckt.
Um das erhöhte Vata wieder zu senken, gibt es im ayurveda einige Wirksame Mittel. Alle Hauptmahlzeiten sollten gekocht, leicht, verdaulich, saftig und süß sein, da unser Verdauungsfeuer im Moment nicht dauerhaft brennt.
Durch das erwärmen der Nahrung nehmen wir unserem Körper einen Teil der Arbeit ab und wir können unsere Nahrung optimal verstoffwechseln. Zum Frühstück eignet sich hervorragend ein warmer Frühstücksbrei mit gedünstetem Obst (Birne oder ein süßer Apfel) und zusätzlich abgeschmeckt mit Zimt, Kardamom, Ingwer, Muskat, Nelke oder braunen Zucker.
Auch unsere Getränke sollten ebenfalls warm sein. In dieser Jahreszeit tun Ingwerwasser und Kräutertees mit wärmenden Eigenschaften gut. Für die Mittags- und Abendmahlzeiten sind vor allem Gemüsesorten, die süß und nährend wirken, wie Kürbis, Karotte, rote Beete, Süßkartoffel, Pastinaken und Rüben empfehlenswert.
Brot ist hingegen nicht gut geeignet, da es die Vata- Eigenschaften trocken, rau und kalt erhöht, ebenso Salate und Rohkost, da sie schwer verdaulich und kalt sind.
Aber nicht nur, die richtige Zusammensetzung der Mahlzeiten sind wichtig, sondern auch, dass unsere Mahlzeiten in Ruhe genossen werden. (Da tue ich mich ja oft noch schwer ...langsam und in Ruhe essen, uff! Ich bin da oft noch zu schnell unterwegs)
Durch Unruhe und zu viele Aktionen, vor allem am Abend, stärken wir das Vata nur zusätzlich. Das heißt jetzt aber nicht, dass wir in den Winterschlaf gehen :) sondern nur, dass wir uns zu dieser Zeit etwas mehr Ruhe gönnen sollten.
Kommt gut in die kältere Jahreszeit, genießt Euren Tee und Namasté im Bett !!!
