Tough Mudder

                                                                 16.07.2017

 

Tough Mudder

 

Tough  Mudder überlebt und es war ein Erlebnis!

Aber gehe ich erstmal wieder zurück. In der Woche vor dem Start, wusste ich noch nicht, ob das mit dem Start etwas wird, weil ich meine kleine Leberfleck OP hatte und ich nicht wusste, wie schnell meine Wundheilung ist. Sie war gut und schnell und somit stand dem Start nichts mehr im Wege. Oh je! Ehrlich gesagt, ich hatte schon Bammel vor dem Ganzen und war schon aufgeregt. Aber die ganze Aufregung war umsonst :) Im Internet sehen all die Videos und Beiträge gewaltig aus und alles wirkt so riesig und irgendwo "Angsteinflößend" aber in der Realität ist diese Strecke von 19km und ihre Hindernisse gut zu schaffen. Läufer sind hier im Vorteil, denn die Laufabschnitten sind doch länger zwischen den Hindernissen. 

 

Gehen wir etwas ins Detail: 

 

Wir gingen an den Start als Team, 4 Kerle und 3 Mädels! Diese Mischung war perfekt! Denn die kräftigen Kerle waren bei so manchen Hindernis Goldwert! Aber auch sonst harmonierten wir einwandfrei miteinder. Wir haben nie gemeinsam trainiert aber das merkten man auf der Strecke nicht. Vom Fitness- Level waren wir alle ungefähr gleich, welches das vorankommen leicht machte.

 

Der Start:

Vor dem Start gibt es den sogenannten "Anheizer". Er bringt die Meute in Stimmung und bringt sie mit einem kleinen Warm-Up auf Betriebstemperatur.

Der Countdown läuft. Musik und Orange farbender  Rauch begleiten uns hinaus auf die Strecke.

Bis zum ersten wirklichen Hindernis, dem "Kiss of Mud" sind es ca. 5km zu laufen und dann sieht man auch schon die Schlammgrube mit darüber gespannten Stacheldraht. Bäuchlings und mit der Nase im Schlamm geht es vorwärts. Was für ein Spaß! Und das meine ich im Ernst. 

 

Schlammbedeckt und nass geht es weiter und man spürt, wie schwer so eine Schlammpackung werden kann.

Es erwarten uns Holzwände, Klettergerüste (Klimmzug- Erfahrung ist nicht verkehrt, wobei auch Nichtkönner, wie ich es bin, schaffen das) Halfpipe "Pyramide", wo es auf den Teamgeist ankommt. "Birth Canal" Bäuchlings kriechend, wobei von oben eine Plane mit 50 Liter Wasser auf einen drückt. Und wer denkt, dass ist nicht viel, der irrt! Das drückt einen mächtig zu Boden. 

 

Weiter laufend durch Schlammgruben und -hügel, schwimmend durch einen See und weiter zu den Hangelstangen und Rädern. Ja so gar nicht meine Disziplin ;) Für mich ging es da ziemlich schnell plumpsend ins Wasser.

 

Und wo ich schon wieder von Wasser spreche.... es gab da ja noch das "Arctic Enema" das Eisbecken. Die einzige Station, die ich ausgelassen habe. Das Gefühl von Luft weg bleiben, durch die Kälte, behagte mir gar nicht und ich entschied mich für´s zugucken, wie die anderen das überlebten. Denn bei Tough Mudder muss keiner jedes Hindernis meistern. Es gibt immer die Option des drum herum gehen, auch wenn man das ungern tut, weil man möchte ja auch so manche innere Hürde überwinden.

 

Die weiteren Hürden waren "The Block Ness Monster" eines meiner Favoriten. Hier heißt es  ziehe und rolle dich durch einen 18 Meter langes rutschiges Hindernis mit rotierenden Barrieren. Nur mit Teamwork zu schaffen!

 

"The Everest" eine 5 Meter Quarterpipe mit einer Abrundung an der Spitze, die einem das Erreichen des Gipfels erschwert. Hier dachte ich: Oh Gott, da brauche ich mindestens 3 Anläufe für... aber mit Hilfe kräftiger Hände oben am Gipfel und einer Portion Selbstvertrauen klappte es Gott sei Dank beim ersten Mal.

Der krönende Abschluss war "Elektroschock Therapy"- Autsch! Da hab ich 2 ordentliche Knaller abbekommen (10.000Volt). Fühlt sich so ähnlich an, wie wenn man den Stromzaun bei den Kühen auf der Weide berührt, vielleicht ein wenig stärker, nach meinem Empfinden.

 

Strom geschockt und nass ging es dann durch die Zielgerade!

Fazit: Happy! Was für ein Trip!

 

Tough Mudder war für mich mal eine ganz neue Erfahrung. Abgesehen von den Hindernissen, geht es hier nicht um Zeiten und eine Einzelkampf Disziplin, sondern darum Teamgeist zu zeigen, keinen Bestzeiten hinterher zu jagen und sich, seinen eventuellen Ängsten zu stellen. 

 

Auf einem Shirt von einem anderen Teilnehmer stand: Im Leben sind wir uns fremd aber im Sport vereint! Und das trifft es auf den Punkt. Jeder half jedem, jeder hat jeden angelächelt oder mit einander geschnackt, Witze gemacht und sich angefeuert. Und das ist, warum ich diese "Wettkämpfe" so mag, weil das einen verbindet und alle das selbe Ziel haben. Glücklich und mit Spaß gemeinsam ins Ziel! Und das erlebt man bei dieser Veranstaltung intensiv! Es war ein bisschen wie ein großes anstrengendes Sport- Festival.

 

Jetzt sitze ich hier nach gut 11 Stunden Schlaf (war nötig) und einen guten Muskelkater im Bizeps vom Holzstamm tragen und denke mir was wohl als nächstes kommt :)

 

Für Interessierte geht auf www.toughmudder.de

 

Ich bin froh, dass ich dieses Spektakel mit gemacht habe und ich kann nur sagen:

DO IT! 

Es ist ein Erlebnis der besonderen Art! Gut, wer eine Wasser- und Schlammphobie hat, sollte es sich eventuell gut überlegen ;)