Meine Zeit und meine Motivation
Heute Morgen war ich Laufen und ich bin eigentlich ganz motiviert gestartet, doch der Lauf verlief nicht so rund, wie gedacht. Beine waren schwer und so richtig Spaß kam auch nicht auf. Und ich dachte in dem Moment: Gut, dass ich gerade nicht in einer Marathon- Vorbereitung stehe und nicht länger laufen „muss“.
Vor 2-3 Tagen fragte mich ein Bekannter, warum ich eigentlich nicht beim Marathon gestartet bin, wie sonst auch!? Und ich antwortetet ihm: mir fehlt die Zeit, um mich gut darauf vorzubereiten. Woraufhin er nur sagte: musst du das denn?
Ich glaube, so manch einer unterschätzt den Aufwand, den wir für einen Marathon oder einen Halbmarathon aufbringen müssen.
Klar, wir können den Halbmarathon oder den Marathon auch irgendwie so mit halbherzigen Training schaffen, aber ist das der Sinn davon!?
Für unseren Körper ist es eine Belastung, die Strecke von 42,195 km zu bewältigen und wir tun Ihm und uns einen Gefallen, wenn wir uns gut darauf vorbereiten.
Wenn wir falsch trainieren oder zu wenig, riskieren wir Überlastungsschäden vor allem an Hüfte und Knie. Die meisten Schäden sind allerdings reversibel und durch andere, bessere Trainingstechniken schnell wieder verschwunden. Wichtig dabei ist, dass die Gelenk unterstützenden Muskelgruppen trainiert werden. Außerdem sollten wir auch auf die Dehnung achten.
Wer sich dafür interessiert, kann hier lesen, was in unserem Körper während der
42,195 km passiert.
Ich habe meine Erfahrung schon gesammelt, was es heißt gut vorbereitet an den Start zu oder nur mit einer halbherzigen Vorbereitung an den Start zu gehen.
Im Jahr 2014 bin ich den Hamburg Marathon und den Berlin Marathon gelaufen.
Für den Hamburg Marathon hatte ich einen für mich gezielten 16 Wochen Trainingsplan, mit teilweise bis zu 70 km pro Woche. Für den Berlin Marathon hatte ich eine Vorbereitungszeit von 4 Wochen. Den Startplatz für Berlin bekam ich erst spät, da ich mit Glück noch über eine Charity Aktion einen der begehrten Startplätze ergattern konnte. Durch diese späte Startplatz Bestätigung konnte ich daher auch nur diese begrenzten 4 Wochen trainieren.
Mein Denken war: Das reicht! Ich bin in Hamburg gut gelaufen und die paar Monate Pause, was heißt, keinen langen Lauf (20-30 km) in dieser Zeit, müssen ausreichen, um Berlin gut zu meistern (Ziel: unter 4 Stunden ins Ziel)
Falsch gedacht!
In Hamburg, war es ein Genuss, diese Strecke zu laufen. Keine schweren Beine und ab km 35 wurde es sogar immer besser und ich meine dort mein Erstes und Einzigstes Runner’s High erlebt zu haben. Ich hätte nach dem Zieleinlauf gefühlt noch weitere 30 km laufen können. Es war einfach ein perfekter Tag und ein perfekter Lauf, Dank einer perfekten und gut geplanten Vorbereitung. Körper und Kopf harmonisierten im völligen Einklang!!!
Der Start in Berlin…Für mich stand fest, die 3 muss auch hier vorne stehen! Voller Selbstbewusstsein noch von Hamburg. Nur hilft ein gutes Selbstvertrauen nicht meinen Gelenken!
Bis zur Halbmarathongrenze lief es alles wie am Schnürchen und nach einer Hochrechnung wäre ich, wenn alles so weiter gelaufen wäre, eine Zielzeit von 03:42.. Stunden drin gewesen! Wohoo!!!
Doch das Wohoo blieb aus! Ab km 27 begannen die Probleme im Knie und ab km 35 brannte meiner Hüfte. Mein Kopf fing auch immer stärker an zu meckern und es war alles kein Genuss mehr!
Mit Biegen und Brechen kam ich mit einer 03:59… Stunden ins Ziel!
Mein Kreislauf war im Keller und mir schmerzten die Beine, so dass ich kaum noch Gehen konnte. Dennoch war es ein tolles Erlebnis, so durch das Brandenburger Tor zu Laufen und die Menschen, die einen auf den letzten Metern mit ihren Applaus ins Ziel „peitschten“.
Mit dieser Erfahrung möchte ich sagen, dass wenn Ihr einen Marathon anstrebt, bereitet euch gut vor und seit Euch vorher im Klaren, dass die Vorbereitung euch viel Freizeit kosten wird. Schöner, wird es, wenn Ihr gleichgesinnte habt, mit denen ihr gemeinsam trainieren könnt. Die Motivation bleibt so konstanter und es macht auch mehr Spaß, vor allem bei den langen Läufen.
Visualisiert euch zusätzlich immer wieder den großen Tag, wie ihr die Ziellinie durchquert und wie ihr mit einem Strahlen die Marathon- oder Halbmarathondistanz gemeistert habt.
Tipp: testet auch in der Trainingszeit, welche Lebensmittel sich gut mit dem Laufen vertragen, so kommen am großen Tag keine bösen Überraschungen ;)
Und generell ist es wichtig sich in der Zeit gesund und vollwertig zu ernähren.
-
#1
kommt mir bekannt vor ;) Diese Phasen wird jeder mal erleben
Kommentar schreiben
Doris (Dienstag, 09 Mai 2017 16:52)
Der Zeitfaktor .....Oh wie wahr .... Ich habe mir Anfang Januar einen Trainigsplan (Halbmarathon in 2:30) runtergeladen, mal so "drüber" geschaut und für machbar empfunden. Über die zu investierende Zeit habe ich mir NULL Gedanken gemacht (war vielleicht auch gut so) Ich will in 6 Wochen diesen Halbmarathon laufen (ankommen) und merke so allmählich, wie mich diese Vorbereitungsläufe stressen - sie kosten Zeit - längere Distanzen finde ich langweilig und mein Schweinehund meldet sich nach ca 13 Km zu Wort..... Er schweigt aber, wenn ich in Begleitung laufe. Zu 2. ist es wesentlich einfacher(aber nicht immer machbar) & auf einmal ... hups ... schon wieder ein Kilometer geschafft .... und noch einen ... usw... Ich mag nicht mit "Stöpsel im Ohr" laufen - also werde ich mich so durchbeißen !!! Aber ein Marathon Training kommt definitiv, für mich, nicht in Frage.